LAND
IN
SICHT
„Die Vision von Land in Sicht ist es,
Kunst und Design neben Sport und Trachtenvereinen
genauso selbstverständlich
als Bestandteil der ländlichen (Allgäuer)
Kulturlandschaft zu finden,
wie das Salz auf der Brezel.“
„Land in Sicht“ ist ein temporäres Projektformat, das Synergien zwischen Gemeinden und Kulturschaffenden im ländlichen Raum freisetzt. Das gemeinsame Interesse an der Entwicklung von ländlichen Strukturen und das Netzwerk von dezentralen Kulturschaffenden steht im Vordergrund von „Land in Sicht“ und der einhergehenden ortsbezogenen Transformationsarbeit.
Ottobeuren, 2019
Als Pilotprojekt kommen im Herbst 2019 13 junge Akteur:innen aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Performance, Design, Mode und Musik in der Gemeinde Ottobeuren im Allgäu (8.381 Einwohner:innen) zusammen. Die Gemeinde stellt Arbeitsräume zur Verfügung und ermöglicht eine Abschlussausstellung im für diese Ortsgröße einzigartigem Museum für zeitgenössische Kunst - Diether Kunerth.
Die geladenen Künstler:innen und Gestalter:innen, die sonst städtisch verortet sind, übertragen ihre Arbeitsweise in den ruralen Kontext und setzen sich mit seiner individuellen kulturellen Infrastruktur, ortanssässigen Kultur- und Kreativpraktiken und dem lokalen Museum für zeitgenössische Kunst auseinander. Anhand individueller Projekte, interner Workshops sowie Kooperationen mit der Gemeinde und ihren Bewohner:innen erforschen sie den Ort Ottobeuren und die Potentiale, Besonderheiten und Herausforderungen des ländlichen Raums als kreative Arbeitsstätte.
Konferenz der Universität Bozen, Vinschgau, 2023
Im Zuge der Konferenzreihe „By Design or by Desaster“ der Universität Bozen konnten wir 2023 die Erfahrungen aus dem Projekt „Land in Sicht“ einem Fachpublikum präsentieren und kritisch reflektieren. Unser Beitrag fokussiert sich hierbei auf das Potential fiktiver Narrative und die daraus abzuleitenden Lektionen für die erfolgreiche Entwicklung neuer kultureller Konzepte.
Im Zentrum unserer Untersuchung stehen die Ergebnisse des während des Land in Sicht Projektes durchgeführten Design Fiction Workshops (Workshopleiter G. Graf), in dem sich die Teilnehmenden ein Leben als Kreativschaffenden in ländlichen Gebieten in der Zukunft vorstellen sollten. In was für einer Welt würden sie sich befinden? Welche Herausforderungen und Chancen gäbe es dort für sie? Aus den vier entstandenen fiktiven Geschichten entwickeln wir im Zuge der Recherchearbeit Faktoren, die zur Umsetzung einer Initiative zur Entwicklung neuer Kulturräume von Relevanz sind und uns auch bei der Fortsetzung weiterer Format Projekte helfen.
Das entstandene Visual Essay „Building Cultural Landscapes in Rural Areas – Lessons from the Land in Sicht Project“ wurde im Konferenzband veröffentlicht, der in englischer Ausführung zum Download bereit liegt:
Marktoberdorf im Allgäu, 2019
Das transdisziplinäre Symposium „Stadt-Land-Schluss“, initiiert von Nadine und Andreas Koop der Designgruppe koop, bietet in einer einzigartigen Atmosphäre ein sorgfältig kuratiertes, vielfältiges Programm, das mit spannenden Vorträgen und Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen beeindruckt.
Im Rahmen der PechaKucha-Vortragsreihe während der Konferenz im Oktober 2019 haben wir unser Projekt und die dazu entstandene Recherche vorgestellt und dabei verschiedene Perspektiven zur Transformation des Zukunftsraums Land präsentiert.
Memmingen-Mindelheim, 2019
Die Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) Memmingen-Mindelheim in Günz unterstützten unser Pilotprojekt 2019 als Schirmherinnen. Zum ihrem 30-jährigen Jubiläum wurde „Land in Sicht“ als eines von zahlreichen Aktionen des Vereins vorgestellt und stand im Kontext der Vernetzung und Kooperation zwischen verschiedenen Disziplinen und Regionen, aber auch für die Unterstützung von nachhaltiger Transformation und Innovation im ländlichen Raum.
Vilstal, 2021
Die „Rural Design Days“ sind ein hybrides, globales Event, das Designer:innen, Innovator:innen und Visionär:innen zusammenbringt, um die Herausforderungen und Chancen ländlicher Räume in Zeiten großer Transformationen zu diskutieren. Organisiert von „Silicon Vilstal“ aus Niederbayern, einem Partner des „New European Bauhaus“ Programms, und empfohlen von der Architektur- und Designplattform „Dezeen“, bieten sie eine Plattform für den Austausch über Innovationen und die Entwicklung ländlicher Regionen. Die „Rural Design Days 2023“ wurden als Teil des „Zukunftsforums für ländliche Entwicklung“ veranstaltet und etablierten sich als wichtige Plattform für ländliche Transformation.
Im Rahmen der „Rural Design Days 2021“ reichten wir von „Land in Sicht“ einen Beitrag für das „Rural Design Annual 2021“ ein. Unser Projekt beleuchtet, wie ländliche Räume durch Design und interdisziplinäre Ansätze zu lebendigen und innovativen Umgebungen werden können. Wir thematisieren, wie eine stärkere Vernetzung von Stadt und Land gelingen kann und wie Design das Leben in ländlichen Gebieten verbessert und soziale Kohäsion stärkt.
Chemnitz, 2023
Das Trafo Programm (2015–2026) ist ein Förderinitiative des Bundes, die über einen längeren Zeitraum ausgewählte Regionen in Deutschland bei ihrer kulturellen Entwicklung fördert und begleitet. Aus den gewonnen Erfahrungen wurden zudem Richtlinien zur Transformation und Förderung von Kultur und Kulturakteur:innen für den Bund aufgestellt. Mit dem Ideenkongress in Chemnitz kommen Akteur:innen des Programms abschließend zusammen.
„Land in Sicht“ nutzte die Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen und Kennenlernen faszinierender Projekte und Persönlichkeiten.